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Kulturbeutel Nr. 27

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In dieser Woche geht es im Kulturbeutel ausnahmsweise mal kurz um Politik, bevor ich dann auf zwei Wettbewerbe hinweisen möchte. Und zum Schluss gibt es natürlich wieder einige Gedichte aus dem Netz, bei denen es sich lohnt, einen näheren Blick darauf zu werfen. Aber fangen wir bei einem leidigen Thema an – dem ehemaligen Verteidigungsminister.

Ich muss es mir verkneifen, ausschweifend  zu Guttenberg zu schreiben, weil sonst die Zeit fehlen würde, dem eigentlichen Sinn des Kulturbeutels nachzukommen. Deshalb werde ich nur kurz auf ein paar Artikel verweisen. Einerseits sollte jeder einmal die Visualisierung des Guttenplag-Wikis sich angeschaut haben, um sich ein Bild des Ausmaßes zu machen, in dem hier betrogen wurde. Und dann möchte ich zum Lesen die Texte bei “print würgt“, hier und hier beim “Guardien of the blind”, beim “derFreitag” und letztlich auch diesem bei den “Nachdenkseiten“. Es ließe sich auch noch anderes sagen, aber ich möchte es dabei erstmal belassen. (Na gut, den Telepolis-Artikel kriegt ihr auch noch.)

Wenden wir uns dem schönen Teil zu: Der Lyrik, der Poesie und den Gedichten. Das Forum Literarchie hat einen Wettbewerb zum Thema “gefallene Engel” ausgeschrieben. Und eh ich wieder über Guttenberg rede, weise ich lieber darauf hin, dass die Teilnahme noch bis zum Sonntag, den 3. April 2011, möglich ist. Gewinnen gibt es weiter nichts, außer die Veröffentlichung in einem eBook, welches unter einer CreativeCommons-Lizenz stehen wird. Das ist für einen Wettbewerb zugegeben etwas wenig. Aber wem der Wettstreit um die “besten” Werke wichtig genug ist, erwartet sicher auch nicht mehr.

Bei einem zweiten Wettbewerb gibt es da ein wenig mehr zu holen. Noch bis zum 30. Juni 2011 können für die 8. Bonner Buchmesse Migration zum Thema “Angekommen” Beiträge in verschiedenen Gattungen eingereicht werden. Hier winkt immerhin die Veröffentlichung in einer gedruckten Anthologie im Free Pen Verlag und den drei ersten Preisträgern eine Ehrung im Rahmen der Buchmesse. Die entsprechende Ausschreibung findet ihr hier.

Nun aber zu den Gedichten. Allen voran wieder einmal Petros, der sich irgendwie anpasst, ohne zu passen, oder so. Kurz, wie sehr oft bei Petros. Sechs Zeilen reichen aber eben auch, wenn man schreiben kann. Nur die mittleren beiden Zeilen an diesem Gedicht sagen mir nicht ganz zu. sie bilden, anders als die ersten und die letzten beiden Verse keine Einheit in sich, sondern stehen einfach für sich. Dabei ist eine Einheit aber angedeutet – mir scheint, der Versuch war da, aber glückte nicht ganz.

Ein etwas ironisch-satirisches Gedicht, das in seiner Machart sicher nicht neu ist, gab es in dieser Woche in meiner alten Online-Heimat poezio.com zu lesen. ”Einmal nur”[1] thematisiert den Traum des Dichters, ein gutes Gedicht zu schreiben. Und das ist hier dem Möchtegern (so das Autoren-Pseudonym) gelungen. Da stimmt meiner Meinung nach alles. Aber sowas findet auch dort kaum Beachtung.

Nach dem humorvollen auch noch ein wenig düsteres. Obwohl: ich bin mir über die Düsternis in den Worten nicht ganz im Klaren. “Blau eins” von tom zackl wirkt sehr kraftvoll und lebendig. Und erzählt irgendwie doch vom Gegenteil, wenn man es denn wörtlich nehmen will. Die Aufzählform zum Ende hin gefällt mir nicht, und ich glaube, dass habe ich schon mal bei einem Gedicht dieses Autors bemängelt. Mit Mühe kann ich dem hier aber vielleicht noch etwas abgewinnen – da hier bestimmte Bewegungsformen eine Rolle spielen, die man so in Sprachform versucht haben könnte, zu zeigen.

Ich hatte ja gar nicht gewusst, dass der schneewanderer irgendwie hier in der Nähe beheimatet sein muss. Zumindest hat er kürzlich ein Gedicht über einen Baum bei Jena geschrieben… aber vorstellen möchte ich euch eigentlich ein anderes, welches den etwas unglücklichen Namen “vorwahl” trägt. Ja, es scheint durchaus auch um eine Wahl zu gehen – aber dieser Titel klingt doch zu sehr nach Telefonbuch. Dabei kommt das Gedicht ganz anders daher, mit Angedeutetem und vorsichtig Ausgesprochenem. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, das diesem Gedicht ein paar wenige Worte mehr vielleicht gutgetan hätten. Hmm.

Na gut, das solls erst einmal gewesen sein, für diese Woche. Die Arbeit ruft schon wieder.

  1. [1] Das Gedicht einmal nur wurde aus dem Poezio.com Forum gelöscht.

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